Die partizipatorische Vermittlung aus erlebten Wissen und Erfahrung in der komplexen Welt von Gestaltung fördert m. E. den Kompetenzgewinn der Studierenden. Das Bewußtsein für eine kompetente Gestaltungseffizienz fordert von den visuellen Gestaltern aber auch eine gedanklich-flexible Lösungskompetenz. Auf der Basis von Codes, in Form, Typografie, Farbe und Bildern, kann so eine Gemeinsamkeit und Orientierung der Kommunikation in allen Kanälen erfolgen. Differenzierte Handlungs- und Gestaltungsmodelle für eine breite Palette verschiedener Aufgabenstellungen zu entwickeln setzt voraus, sich mit den gestalterischen und konzeptionsgeleiteten Vorgehensweisen ebenso auszukennen, wie mit den dazu notwendigen theoretischen, wissenschaftlichen und technischen Notwendigkeiten.
Das Berufsbildes des visuellen Kommunikators verlangt in unserem heutigen Informationsbedürfnissen und -strukturen weit mehr von einem Gestalter ab, als »nur« die kreative Produktion mitteilender Bilder oder Layoutgestaltungen. Gilt es doch komplexe Sinneseindrücke dramaturgisch, methodisch, eigenständig, und vor allem, interdisziplinär zu denken und zu organisieren. Das umfassende Verständnis kommunikativer und medialer Prozesse müssen gleichwertig in die spezifische Gestaltung einfließen wie die Vermittlung individuelle Botschaften.
Transferfähige Kompetenzen bei den Studierenden zu entwickeln, sie zu fördern und zu fordern, die gestalterischen und theoretischen Grundlagen der visuellen Kommunikation zu kennen, Informationen sachlich und attraktiv zu bündeln und kommunikative Emotionen erlebbar zu machen, sehe ich als Aufgabe meiner Seminare und Unterrichtsstrukturen.
Am Anfang eines jeden Projektes stehen kognitive und emotionale Wünsche sowie Erfahrungen jedes Menschen. Diese kennenzulernen, sie zu verstehen und dann umzusetzen, ist eine von vielen Aufgaben des Designers. Der verantwortungsvolle Gestalter kann so soziale Beziehungen schaffen, ist Teil dessen und ermöglicht eine strategisch-emotionale Auseinandersetzung in der visuellen und verbalen Kommunikation.
Ziel der Ausbildung ist stets, künstlerische, ästhetische, wissenschaftliche und technische Grundlagen zu vermitteln um diese dann methodisch und medienübergreifend umsetzen zu können.