Das Selbstverständnis gestalterischer Arbeit am Computer kann nicht die bildnerische Auseinandersetzung vor einer Leinwand ersetzen. Gerade sie intensive Suche nach den Kombinationsmöglichkeiten von Farbe und Form macht ein Bild (ein gemaltes Bild) zu einem »Sprachspiel«, der Zufälliges nicht gestattet. Die Dinge ins Gleichgewicht zu bringen, das Zusammenspiel von Oberfläche, Material, Licht und Hand-Werk trägt so zu einem Unikat bei. Diese nicht reproduzierbaren Unikate zu schaffen, in dem Prozess des Entstehens und Verwerfens einzutauchen, neu zu ordnen und von vorn zu beginnen oder die gemalte UmWelt neu zu Interpretieren, ist für mich eine gelungene Abwechslung zur Gestaltung eines täglichen Informationsdesigns.
Die Beziehungen zwischen Form und Farbe werden im Hinblick auf lebhafte, wirkungsreiche Wahrnehmungsphänomene untersucht. In diesem Zusammenhang ist ein aktives Betrachten, eine „Kunst des Sehens“ grundlegend, inspiriert durch die Studien in der Natur.
Zur Erkundung der Wahrnehmung abseits der gegenständlichen Malerei wurde Riley vor allem durch Seurat und Cézanne angeregt. Doch auch Rhythmus und Tempo in den Werken und der Umgang mit Linien, Formen, Raum und Farbe sind wesentliche Leitbilder. Den Farb-und Formfindungen auf der Leinwand geht ein umfangreicher Forschungsprozess voran. Anhand der Streifen wird der beständige Dialog mit dem eigenen Werk, durch den bestimmte abstrakte Formen, wie das Streifenmotiv, sichtbar, die immer wieder neu variiert werden.